Nordumgehung Pasing (NUP) | Josef-Felder-Straße | 81241 München
Bauherr GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH
GF ca. 36.600 m² | 339 Wohneinheiten + zwei integrierte Kindertageseinrichtungen + sozialbetreutem Wohnen + Bürgertreff und Tiefgarage
Leistungsumfang LPH 1-5
Baubeginn Januar 2016
Beauftragung aus einem Realisierungswettbewerb im Dez. 2013 | 1.Preis in Arbeitsgemeinschaft mit Grassinger Emrich Architekten und LUZ Landschaftsarchitekten
Landschaftsarchitektur von LUZ Landschaftsarchitekten München
Teilnahme des Projekts an den Architektouren 2020 der Bayerischen Architektenkammer online unter Wohnquartier altes Stückgutgelände Pasing und mit einem Kurz-Video-Beitrag (externe Links)
Das Planungsgebiet liegt zwischen einer der dominantesten Verkehrsachsen Münchens, gebildet aus der Nordumgehung Pasing (NUP) sowie dem Bahnnetzhauptstrang und einer großzügigen Grünfläche mit Promenade, die von Süden her das Gebiet prägen. Das Entwurfskonzept reagiert auf diese grundsätzlich andersartigen Rahmenbedingungen in städtebaulicher und architektonischer Sicht und fügt die Potenziale der jeweiligen Bereiche in ein homogenes Gesamtkonzept zusammen. Durch die Achsverdrehung und polygonale Grundrisstypologien wird nicht nur eine optimierte Belichtungssituation geschaffen, sondern auch das städtebaulich wirksame Fassadenrelief nach Norden hin, welches die jeweiligen Hausadressen bildet und die Gesamtlänge angenehm strukturiert. Es entstehen spannende Raumabfolgen mit differenzierten Durch- und Ausblicken die sich über die Promenade hin mit dem Park im Süden verbinden. Die Solitärhäuser „takten“ den Promenadenverlauf, und bilden dennoch eine starke Raumkante zum Park hin. Die bereits genehmigte Bebauung im Osten wird in die versetzten Baukörperfolgen ungezwungen integriert. Aktiv wird die NUP-Seite in die Wohnnutzung mit einbezogen und durch deren belebte Sichtbarkeit positiv bespielt und aufgewertet. Von hier aus werden, über einen Hofplatz verschwenkt, auch die Solitärhäuser erschlossen.
Aus dem Wettbewerb 2013 – Beurteilung des Preisgerichtes:
„Die Auflösung der Kammstruktur in Einzelgebäude an der Promenade und die stark volumetrische Ausformulierung des Lärmschutzriegels an der Josef-Felder-Straße stellen einen gelungenen städtebaulichen Beitrag dar. Es entsteht eine Folge von Hofräumen, die sich über die Längsachse miteinander verbinden. Positiv bewertet wird die Wegeverbindung bzw. Durchwegung zwischen Promenade und NUP und die so entstehende klare Bildung von Adressen für das Quartier, da sich folgerichtig hier auch alle Eingänge befinden. Die Spännererschließung und der weitgehende Verzicht auf Laubengänge stellen eine städtische und – aller Voraussicht nach – auch wirtschaftliche Lösung dar.
Für die angebotenen Kategorien des geförderten Wohnungsbaus sind die Grundrisse gut geeignet und erscheinen förderfähig. Die Wohnungen sind im Wesentlichen gut ausgerichtet, mit Blick nach Süden, insgesamt gut belichtet, mit Ausnahme der ungünstigen Nord-Ost-Wohnungen in den Einzelbaukörpern. Die Erschließung mit 4- und 5-Spännern und dem geschlossenen Laubengang im Sonderfall ist wirtschaftlich positiv zu bewerten und verspricht eine gute räumliche Qualität mit mehrseitig orientierten Wohnungen. (…)
Der grundsätzliche Erhalt des Kopfbaus stellt einen gelungenen Kontrapunkt zum Neubau dar und ist gut an den öffentlichen Raum angebunden. Die Freiraumplanung überzeugt durch eine harmonische Einbindung der vorgelagerten Bebauung. Die Gartenhöfe sind gut dimensioniert und die Lage der Punkthäuser verspricht eine hohe Wohnzufriedenheit. Die Nord-Süd-orientierte Erschließung zwischen der Josef-Felder-Straße und der Promenade ist konsequent und führt zu einer guten Adressbildung und Orientierung.“